Ein Tag in Hefei

Jetzt bin ich schon die zweite Woche hier und ich wurde gefragt, wie ein Tag bei mir so aussieht.

Also: Ich stehe zwischen 7 Uhr und 7:30 Uhr auf, mache kurz Yoga und frühstücke dann. Zum Frühstück gönne ich mir den Luxus von Müsli mit Milch, was hier teurer ist als in Deutschland. Eine 500g Packung Cheerios kostet ca. 4,50 Euro, eine 1 kg Packung Oatmeal in etwa dasselbe. Ein Liter Milch liegt in etwa bei 2 Euro. Sonst vermisse ich das europäische Essen bis jetzt noch gar nicht, aber ich brauche mein Müsli zum Frühstück 🙂

Anschließend dusche ich mich. Wie in vielen asiatischen Ländern gibt es keine Duschkabine oder eine Badewanne, in meinem Fall auch keinen Duschvorhang, was bedeutet, dass danach erst einmal das ganze Badezimmer unter Wasser steht. Ich habe mir mittlerweile ein Handtuch als provisorische Badematte gekauft, die ich vor die Tür gelegt habe, so dass ich nicht auch noch das ganze Wohnzimmer nass mache, wenn ich aus dem Bad komme.

Nach dem Anziehen mache ich mich auf den Weg nach unten zum Bus. Das Haus hat 33 Stockwerke und 4 Aufzüge, dass heißt morgens ist immer ganz schön was los. Im Moment funktioniert nur ein einziger der Aufzüge, was bedeutet, dass es oft schneller ist, wenn ich die 12 Stockwerke nach unten laufe. Das Treppenhaus sieht so aus, also würde es sich noch im Rohbau befinden, alles nur aus Beton, ohne Verputz und Anstrich. Zudem ist es recht dunkel, weil es keine Fenster besitzt und nur Licht in größeren Abständen und klimatisiert ist es natürlich auch nicht. Also aufwärts benutze ich dann doch lieber den Aufzug, auch wenn ich mal ein bisschen warten muss 🙂

Blick auf meine Wohnanlage

Ich komme um kurz vor 9 Uhr auf der Arbeit an und gegen 18 Uhr wieder zurück. Nach der Arbeit unternehme ich manchmal etwas mit Kollegen, in der Regel irgendwo etwas essen oder trinken gehen. Es gibt eine nette Expatbar hier, wo man für 4,50 Euro eine super leckere Pizza bekommt. Cocktails kosten etwa 3 Euro.

Wenn ich abends nicht mit Kollegen unterwegs bin, esse ich in meiner Wohnanlage. Ich habe einen netten kleinen Nudelladen entdeckt, in dem ich in meinem bruchstückhaften Chinesisch bereits geschafft habe, zwei verschiedene vegetarische Nudelsuppen zu bestellen. Ich glaube, ich bin die erste Europäerin, die je dort gegessen hat, mir werden immer noch interessierte Blicke zugeworfen, aber die Besitzerin kennt mich mittlerweile und freut sich jedes mal, wenn ich sage, wie gut es mir geschmeckt hat.

Der Compound bei Nacht

Abendessen 🙂

Ansonsten lese ich viel, bin jetzt schon bei meinem dritten Buch und spiele Spiele auf meinem Laptop. Das ist alles etwas improvisiert, weil ich nur einen niedrigen Glascouchtisch habe, also setzte ich mich immer davor auf den Boden, wenn ich etwas an meinem PC mache. Dazu fallen natürlich auch Tätigkeiten wie Waschen an, was immer ein kleiner Kampf ist, weil meine Waschmaschine mittlerweile immer das halbe Wohnzimmer überflutet und ich gar nicht schnell genug, das Wasser aufwischen kann. Das soll aber heute behoben werden. Kochen tue ich hier eigentlich gar nicht, dazu ist essen gehen einfach viel zu günstig (eine Suppe in meinem Nudelladen kostet 1,50 Euro). Außerdem ist meine Küche recht klein und bietet nur wenig Stauraum, weswegen ich mich bisher nur mit dem Nötigsten an Geschirr eingedeckt habe.

Am Wochenende war ich in einer der großen Malls shoppen und konnte mich nicht zurückhalten dieses Kleid zu kaufen 🙂

Was mich wirklich erstaunt hat, ist dass es in dieser riesigen 6-geschossigen Mall keinen einzigen Geldautomaten gibt. Alle bezahlen hier mit WeChat oder AliPay, Bargeld ist wohl eher die Ausnahme geworden. Meine deutsche Kreditkarte wird in den Läden aber auch nicht akzeptiert, weshalb ich von der Verkäuferin zum Center-Management begleitet wurde, die tatsächlich ein Terminal für ausländische Kreditkarten besitzen… Sehr umständlich hier Geld auszugeben 😀

4 Gedanken zu „Ein Tag in Hefei

  1. Hey Ina,
    Hammer Kleid!
    Scheinst ja alles durchzumachen, was man in China erleben kann 😀
    Kaufhaus-Shoppen war für mich auch komisch, ich warte jetzt nur noch darauf, dass du Feilschen auf Chinesisch lernst 😀
    Ich habe gehört, dass Sesam-Candies (eher Kekse) in der Gegend eine Spezialität sind. Kannst da dich ordentlich durchprobieren!
    Fühl dich umarmt!
    Bang

    • Hallo Bang 🙂
      Dankeschön 🙂
      Das kommt bestimmt auch noch 😀 kannst du mir dazu Tipps geben?
      Oh das klingt lecker, ich mag Sesam! Werde ich mal danach Ausschau halten. Habe gestern etwas probiert was Coconut Milk Cake hieß. War ein kleiner runder Kuchen, von der Konsistenz ein bisschen wie Biskuit und hat lecker nach Kokos geschmeckt. Es gibt hier einfach so viele leckere Sachen!
      Fühl dich zurück gedrückt!
      Ina

  2. Wow, das Kleid sieht toll aus. Natürlich nur an dir den nudelladen muss du mir vorstellen, wenn ich das nächste mal in Hefei bin. Viel Spaß beim Yoga. Love & happiness martina

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